EINZELTÄTER TEIL 2: HALLE

2023 | 68 min | 4K | ZDF / CORSO FILM

An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versucht ein Rechtsextremist in die Synagoge von Halle einzudringen, um ein Blutbad anzurichten. Als dies nicht gelingt, ermordet er zwei Menschen außerhalb der Synagoge. Einer davon ist Kevin. Während die Öffentlichkeit zuschaut, wie dem Täter der Prozess gemacht wird, kämpft sein Vater Karsten um einen Umgang mit seiner Trauer. Mit den politischen Kämpfen, die andere in Folge des Anschlags führen, hat er nichts zu tun. Er findet Halt in der Fanszene des Halleschen FC, einem ostdeutschen Traditionsverein, der auch Kevins Heimat war.

Der Film ist Teil der Trilogie “EINZELTÄTER”, die sich Menschen widmet, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben.

Stab:

  • Buch und Regie: Julian Vogel
  • Bildgestaltung: Luise Schröder & Julian Vogel
  • Montage: Gregor Bartsch
  • Originalton: Christoph Giesemann, Oscar Stiebitz & Julian Vogel
  • Filmmusik: Milan Loewy
  • Mischung: Andreas Mühlschlegel
  • Sounddesign: Marc Fragstein & Torben Barth
  • Farbkorrektur & Grafik: Timm Kröger
  • Produzent: Ümit Uludağ
  • Redaktion ZDF: Lucia Haslauer
    critic.de über EINZELTÄTER auf der Duisburger Filmwoche
  • Mittwoch, 15. November 2023
  • "Das häufig angebrachte Argument des als isoliert, einsam, verwirrt oder psychisch gestört beschriebenen Täters kassiert Vogel en passant, wenn er Muster der medialen Berichterstattung und die Vernetzungen der Mörder untereinander deutlich macht. Stärker konzentrieren sich die Filme jedoch auf die Hinterbliebenen, die ihre Trauer und ihre Wut teilen, die die Geschichten erzählen von ihren Töchtern und Söhnen, Schwestern und Brüdern, von ihren Freund*innen, Nachbar*innen, von denen, die am Wochenende immer neben ihnen auf den Rängen im Fußballstadion standen und plötzlich, nach den rassistischen Attentaten in München 2016 und Hanau 2020 wie auch dem antisemitischen Anschlag in Halle 2019, nicht mehr da waren. Behutsam führt Vogel Interviews mit ihnen über den Schmerz, lässt keinen Zweifel daran, dass er sie als Filmemacher mitsamt der Öffentlichkeit, die er durch den Beruf bereithält, unterstützen will, ihre Stärke im Angesicht des Verlusts bloß bewundern kann." - Anne Küper



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